Quand le français gouvernait la Russie

Neuerscheinung: Quand le français gouvernait la Russie. L’éducation de la noblesse russe, 1750-1880, ed. Vladislav Rjéoutski (Paris, L’Harmattan, 2016)

Die zunehmend wichtige Rolle der französischen Sprache in Europa und das wachsende Interesse des russischen Adels an Erziehungs- und Bildungsfragen führten zu einem Zustrom einer sehr erheblichen Zahl von Auswanderern aus Frankreich und aus den schweizerischen und deutschen Ländern nach Russland. Sie machten ab der Mitte des 18. Jahrhunderts einen wichtigen Teil der Erzieher und Hauslehrer der Kinder einer wesentlichen Zahl der Adelsfamilien in Russland aus, vor allem der Familien des hohen und des mittleren Adels. Die im vorliegenden Sammelband veröffentlichten Dokumente ermöglichen anhand von konkreten Beispielen, die Rolle dieser west- und mitteleuropäischen Vermittler bei der Übertragung pädagogischer Ideen und Praktiken nach Russland präzise darzustellen. Es werden eine Reihe von Quellen vorgestellt, die aus den Federn dieser Erzieher sowie der Eltern ihrer Schüler stammen. Der überwiegende Teil der Quellen wurde bisher nicht veröffentlicht und steht nun erstmals für die wissenschaftliche Untersuchung zur Verfügung. Die Texte ermöglichen ein besseres Verständnis davon, wie die neuen Erziehungsideale sich im Umfeld des russischen Adels verbreiteten und welche Verbindungen zu dem Ideal (bzw. zu den Idealen) des westeuropäischen Adels bestanden, vor allem zu Erziehungsmodellen, die sich an den Ideen John Lockes und insbesondere Jean-Jacques Rousseaus orientierten. Die Veröffentlichung dieser Quellen wird durch Studien ermöglicht, die von einer Gruppe von Historikerinnen und Historikern aus Russland, Frankreich und der Schweiz ausgearbeitet wurden und welche die Aufmerksamkeit sowohl auf die Biographien der Verfasser als auch auf den größeren russischen und gesamteuropäischen historischen Kontext lenken.

Interviews mit dem Herausgeber: www.aseees.org/membership/vladislav-rjeoutski; gab.hypotheses.org/3813

Inhaltsverzeichnis

Vorstellung des Buches auf der Internetseite des Verlages