Ubi universitas, ibi Europa

Die Buchreihe „Ubi universitas, ibi Europa“ wurde gegründet, um die Ergebnisse eines gleichnamigen Forschungsprojekts zu präsentieren, das das DHI Moskau zwischen 2008 und 2010 mit finanzieller Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung durchgeführt hat. Die einzelnen Beiträge widmen sich Fragen des Transfers und der Adaptation europäischer Ideen auf dem Gebiet der Hochschulbildung im Russischen Reich vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Die Reihe enthält synthetisierende Überblicksdarstellungen und besitzt damit sowohl in Russland als auch im europäischen Ausland ein Alleinstellungsmerkmal. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die einzelnen Beiträge unter Vertretern der internationalen Geschichtswissenschaft, insbesondere in Ost- und Mitteleuropa, auf ein breites Interesse stoßen werden. Herausgeber der Reihe sind die Leiter des Projekts „Ubi universitas, ibi Europa“, der Direktor des DHI Moskau Prof. Nikolaus Katzer, Dr. A. V. Doronin (Moskau), Prof. A. Ju. Andreev (Moskau), S. I. Posochov (Charkow) und Prof. Jan Kusber (Mainz).

2011-2018 sind insgesamt neun Bücher erschienen. Damit ist die Buchreihe „Ubi universitas, ibi Europa“ abgeschlossen.

Bücher

O. B. Vachromeeva: Prepodavanie nauk na Vysšich ženskich (Bestuževskich) kursach (1878-1918). So vstupitel’nym očerkom „Granicy ženskoj emansipacii v dorevoljucionnoj Rossii“. K 140-letiju Bestuževskich kursov. Moskva, ROSSPEN, 2018:

Die Monographie von Oksana Borisovna Vachromeeva (Universität Sankt. Petersburg), die dem 140. Jahrestag der Entstehung der Hochschulbildung für Frauen in Russland gewidmet ist, erzählt die  Geschichte der Lehre verschiedener wissenschaftlichen Disziplinen an den Höheren Frauenkursen (Bestužev-Kursen) (1878-1918). An der Frauenuniversität unterrichteten hervorragende Wissenschafter und Pädagogen jener Zeit.

Auf der Grundlage eines breiten Spektrums von historischen Quellen werden das Studium und die wissenschaftliche Tätigkeit der Studierenden der Kurse rekonstruiert. Der Übersicht von wissenschaftlichen Disziplinen, die an den Kursen unterrichtet wurden, ist eine die Liste der Professoren und Lehrkräfte der Kurse und der Dritten Universität Petrograd vorangestellt. Unter ihnen finden sich die Gründer vieler bekannter wissenschaftlicher Schulen in Russland. Die Monographie wird durch einen umfangreichen Essay über die Grenzen der Frauenemanzipation in Russland der Vorrevolutionszeit eingeleitet.

Die Publikation ist für Soziologen, Pädagogen, Kulturwissenschafter und Wissenschaftshistoriker bestimmt und wird besonderes Interesse bei Spezialisten für Bildungsgeschichte und für Gender History hervorrufen.


Jan Kusber: Vospitanie elit i narodnoe obrazovanie v Rossijskoj imperii XVIII – pervoj poloviny XIX veka. Diskurs, zakonodatel’stvo, real’nost’, Moskva, ROSSPEN, 2018:

Die Übersetzung der Monographie Jan Kusbers (Mainz) schließt die Publikationsreihe “Ubi universitas, ibi Europa” des Deutschen Historischen Instituts in Moskau ab. Sie ist der Entstehung eines weltlichen Bildungssystems in Russland im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewidmet. Besondere Aufmerksamkeit wird im Buch den Projekten und den gesetzlichen Grundlagen des Schulwesens und deren Umsetzung geschenkt: von der langen Planung und Implementierung in Sankt. Petersburg, Moskau und den Gouvernementszentren unter Katharina der Großen bis zum reichsweiten System der Schulen und Universitäten unter Alexander I. Selbst in der konservativen Epoche Nikolaus I und seines Ministers S.S. Uvarov erstreckte sich die Bildung nicht nur auf die Elite, sondern auch auf breite Schichten der Bevölkerung des Reiches. Auf der Grundlage eines umfangreichen Kreises von wissenschaftlichen Quellen und Archivmaterialien ist hier der Werdegang der Volksbildung in Russland dargestellt, der sich langfristig trotz den Fehlern und dem Widerstand als recht erfolgreich erwiesen hat.

Das Buch ist für Historiker und Kulturwissenschaftler bestimmt, für Wissenschaftler sowie für breite Leserkreise, die sich für die Entstehung und den Werdegang des Bildungssystems in Russland in der Neuzeit interessieren.

E. A. Rostovcev: Stoličnyj universitet Rossijskoj imperii. Učenoe soslovie, obščestvo i vlast' (vtoraja polovina XIX — načalo XX veka), Moskva: ROSSPEN, 2017.

L. Ju. Posochova: Pravoslavnye kollegiumy na peresečenii kul'tur, tradicij, epoch (konec XVII – načalo XIX vekov), Moskva: ROSSPEN, 2016.

Trude Maurer: „Barometry“ ili „majaki“ obščestva? Izbrannye stat'i po social'noj istorii russkich i nemeckich universitetov, Moskva 2015.

Terra Europa: intellektualʹnoe prostranstvo moskovskich istorikov vtoroj poloviny XIX veka. Sost. D. A. Cygankov Moskva 2014.

Universitet v Rossijskoj imperii XVIII – pervoj poloviny XIX veka. Sost. A. Ju. Andreev, S. I. Posochov Moskva 2012.

Inostrannye professora rossijskich universitetov (vtoraja polovina XVIII – pervaja tretʹ XIX v.): Biografičeskij slovarʹ. Sost. A. Ju. Andreev, A. M. Feofanov. Moskva 2011.

Universitetskaja ideja v Rossijskoj imperii XVIII – načala XIX vekov. Antologija. Učebnoe posobie dlja vuzov. Sost. A. Ju. Andreev, S. I. Posochov. Moskva, ROSSPEN, 2011.