Vortrag von Prof. Dr. Hermann Wentker (Institut für Zeitgeschichte) im Rahmen der Wanderausstellung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung: "Willy Brandt 1913–1992. Ein Leben für Freiheit, Frieden und Versöhnung zwischen den Völkern" in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Arbeitssprache: Deutsch und Russisch (mit Simultanüberstzung)
https://dhi-moskau-org.zoom.us/j/98478880265
ID-Konferenz im Zoom: 984 7888 0265
Kenncode: 493513
Live-Streaming (DE): https://youtu.be/hb2JmJZxir4
Live-Streaming (RU): https://youtu.be/-w1y8mF5xIk
Als die Bundesregierung im Rahmen der Neuen Ostpolitik die Initiative ergriff, um durch eine Annäherung an die Sowjetunion langfristig einen Wandel des innerdeutschen Verhältnisses zu erreichen, war Ost-Berlin darauf bedacht, im Zuge der Öffnung nach Westen die völkerrechtliche Anerkennung durch Bonn zu erhalten. Sie musste sich jedoch nur mit einer staatlichen Anerkennung zufrieden geben, sondern sich eine Feinsteuerung durch Moskau gefallen lassen – und das über den Abschluss des Moskauer Vertrages hinaus bis zum Erreichen eines deutsch-deutschen Modus Vivendi im Grundlagenvertrag von 1972. In den folgenden Jahren bis 1989 konnte die DDR zwar bisweilen ihren Handlungsspielraum im Dreieck Bonn-Ost-Berlin-Moskau erhöhen; tendenziell hatte die Bundesrepublik auch in dieser Zeit für die Sowjetunion ein höheres Gewicht als die DDR.
Foto: 183-K0617-0001-163, ADN-Bestand, Bundesarchiv