Im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert sind im Russischen Reich und der Sowjetunion zahlreiche Moore trockengelegt worden, um Torf abzubauen oder die Flächen für die Land- und Forstwirtschaft zu erschließen. Die Transformation von Torfmooren hatte langfristige ökologische Folgen für die Biodiversität, lokale Wasserkreisläufe sowie das globale Klima. Zugleich wurde die Torfwirtschaft prägend für den sozialen Raum in den betroffenen Gebieten. Dieses Projekt setzt den mit der Trockenlegung von Mooren einhergehenden ökologischen Wandel in Bezug zum politischen und sozialen Wandel seit dem 19. Jahrhundert. Es zielt darauf, den russländischen bzw. sowjetischen Fall in eine globale Geschichte der Trockenlegung von Mooren in der Moderne einzuordnen und zu verstehen, warum der nachhaltige Umgang mit Torfmoorgebieten in Russland bis in die Gegenwart ein Problem darstellt.
PROJEKTLEITUNG: Katja Bruisch
LAUFZEIT: seit 2014