ONLINE: "Grammatik in Russland im 18. Jahrhundert: wo und wie wurde sie unterrichtet?"

  • 16.02.2021
  • 18.00 Uhr
  • ONLINE
  • Kolloquium 18.-19. Jahrhundert-Forschung

Vortrag von Ekaterina Kislova (Moskauer Staatliche Lomonossov-Universität), Tatjana Kostina (Institut für Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg), Vladislav Rjéuotski (DHI Moskau)

Arbeitssprache: Russisch 

ID-Konferenz im Zoom: 958 8858 6755
https://dhi-moskau-org.zoom.us/j/95888586755  
Zugangscode: 030799
Ohne Voranmeldung 

Das DHI Moskau wird diese Veranstaltung in eigenem öffentlichen Kanal über YouTube streamen: https://youtu.be/sUGDE_rJ5QA 

Im Russland des 18. Jahrhunderts war Latein die Hauptunterrichtssprache in den kirchlichen Seminaren, und der grammatikalische Ansatz spielte dort eine sehr wichtige Rolle. In den Schulen für Adelige wurde das Wort "Grammatik" lange Zeit kaum verwendet, zumindest nicht für den Unterricht der lebenden Fremdsprachen. In der Anfangsphase wurde der Grammatikunterricht nicht klar von der Übersetzung, dem Auswendiglernen von Dialogen, dem Lesen usw. getrennt. Die Fokussierung auf die Grammatik begann sich in diesen Schulen ab der Mitte des Jahrhunderts herauszubilden und war mit der Verbreitung des grammatikalischen Ansatzes beim Sprachenlernen verbunden. Es wurde mehr Wert auf die Analyse der grammatikalischen Formen gelegt. Diese Veränderungen markieren eine Abkehr von der synkretistischen Art des Sprachenlernens, die für das gesamte Jahrhundert der Aufklärung charakteristisch war, sowie die allmähliche Trennung verschiedener Aspekte im Sprachunterricht und das Verschwinden der Verbindungen, die traditionell zwischen ihnen in den Köpfen der Lehrer und in der Sprachlehrpraxis bestanden.