Hannah Arendt. Ihr Denken veränderte die Welt

  • 17.03.2015
  • 18.00 Uhr
  • Goethe-Institut Moskau, Leninskij pr. 95a, Kinosaal

Filmvorführung mit Podiumsdiskussion

Veranstalter:  DHI Moskau, Goethe-Institut Moskau, Memorial

Teilnehmer: Edna Brocke (Großnichte von Hannah Arendt, Judaistin, Expertin für deutsch-jüdische Geschichte), Irina Schtscherbakowa (Historikerin, Leiterin der Bildungsproramme von Memorial)

Zum Film:

Regisseurin: Margarethe von Trotta
Erscheinungsjahr: 2012
Produktionsländer: Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Israel
Website: http://www.hannaharendt-derfilm.de/#

Der Film wird in deutscher Sprache mit russischen Untertiteln vorgeführt. Die Diskussion wird konsekutiv übersetzt.

Margarete von Trottas Film (2012) setzt der jüdischen Philosophin und politischen Denkerin Hannah Arendt ein Denkmal.  Von Trotta liefert keine umfassendes Lebensgeschichte ihrer Heldin, sondern  fokussiert auf einen der größten Skandale der Nachkriegszeit, auf den weltweiten Aufruhr über Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem – ein Bericht von der Banalität des Bösen“. Margarete von Trotta erzählt die Geschichte von Arendts Tätigkeit als Berichterstatterin des New Yorker während des 1961 in Jerusalem geführten Prozesses gegen den Kriegsverbrecher Adolf Eichmann, von den Beobachtungen, die Arendt dazu führten, den Holocaust nicht als Folge eines monströsen Vernichtungswillens, sondern als Werk von bürokratischen Befehlsempfängern, Schreibtischtätern und Technokraten zu verstehen.   
 
Der vielfach preisgekrönte, aber auch von der Kritik sehr ambivalent aufgenommene Film wurde bisher nur einige Male in Russland gezeigt, u.a. während des Festival des deutschen Films in Moskau im Kino „35mm“ im Dezember 2013, im Rahmen des Europäischen Film-Festivals Kaliningrad (wo Hannah Arendt aufgewachsen und zur Schule gegangen ist)und im November 2014 anlässlich eines Gedenkabends an die Opfer des Holocaust in Nowosibirsk im Januar 2015.

Wir möchten allen Interessierten noch eine Möglichkeit anbieten, sich nicht nur den Film anzusehen, sondern auch an der Podiumsdiskussion mit der Judaistin und Politikwissenschaftlerin Edna Brocke und der Historikerin und Germanistin Irina Scherbakova (Memorial) teilzunehmen. Edna Brocke ist die Großnichte Hannah Arendts und hat sich intensiv mit deren Werk auseinandergesetzt.