Die erste deutsche Besatzung auf den ehemaligen Territorien des Russischen Reiches (1918)

  • 21.02.2020
  • 18.00 Uhr
  • Deutsches Historisches Institut Moskau, ul. Voroncovskaja 8/7
  • Kolloquium 18.-19. Jahrhundert-Forschung

Vortrag von Leontij Lannik (Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften) und Präsentation des Bandes "Nach dem Russischen Reichs. Die deutsche Besatzungsmacht im Osten, 1918" (Sankt-Petersburg: Evrazija, 2020).

Arbeitssprache: Russisch

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  • Zusammenfassung

    Die laufenden historiographischen Diskussionen über das Zeitalter der Weltkriege bieten einen Anreiz verschiedene Aspekte der Kriege zu vergleichen und der Frage nach der Kontinuität nachzugehen. Bisher wurde die Besatzungsgeschichte der riesigen Territorien des ehemaligen Russischen Reiches durch die Mittelmächte, vor allem durch das Deutsche Reich, nur lückenhaft und meist im regionalem Maßstab erforscht. Die neulich erschienen Werke (zur Besatzung Finnlands, Polens, Belarus, der Ukraine, Rumäniens usw.) lassen nun ein Gesamtbild der Ersten Besatzung skizzieren und laden ein, nicht nur die Kriegsgeschehnisse nachzuzeichnen, sondern auch das Ausmaß der Gewalt nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk auszuloten. Dies wirft die Frage nach einer Neuverortung der Geschichte und der Rolle der Ostfront während der letzten Kampagne des Großen Krieges auf. Ein vollständiges Bild setzt voraus, dass neben der heutzutage unter den Historikern beliebten Geschichte der Besetzten auch die Geschichte der Besatzer Beachtung findet, und dies nicht nur auf der untersten Soldatenebene. Die Umsetzung der Friedensverträge im Osten hängte für Deutschland mit zahlreichen subjektiven Faktoren zusammen, die sich auf einzelne Aktoren der deutschen Ostpolitik zurückführen lassen.