Wissenschaft in der Renaissance

  • 21.10.2014 - 22.10.2014
  • Moskauer Lomonossow-Universität, Historische Fakultät
  • Konferenzen

Organisatoren:

- Kommission für Renaissancekultur „Wissenschaft der Weltkulturen“ des Wissenschaftlichen Beirats der Russischen Akademie der Wissenschaften

- Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der Historischen Fakultät der Staatlichen Universität Moskau (Lomonossow-Universität)

- Institut für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik der Russischen Akademie der Wissenschaften

- Deutsches Historisches Institut Moskau

Konferenzsprache: Russisch (Thesenpapiere/ Vorträge ausländischer Wissenschaftler werden vor der Konferenz in russischer Übersetzung verteilt)

Konferenzidee     „Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen“ (Aristoteles). Im teleologisch ausgerichteten Mittelalter beruhte die Gesamtheit des Wissens, verstanden als „Philosophie“, auf göttlicher Autorität. Die Ordnung der Welt und der Lauf der Zeit waren Angelegenheiten des Glaubens, nicht der Vernunft. Das irdische Wissen (scientia) wurde dem höheren Wissen (sapientia), der Transzendenz, untergeordnet. Obwohl sich seit dem 13. Jahrhundert eine Diskussion über die Grundlagen der Wissenschaft anbahnte, über ihre Einheit und innere Ordnung, schien diese Weltsicht bis zum 15. Jahrhundert unerschütterlich.

     Erst die Renaissance brachte eine geistige Befreiung. Die Rückbesinnung auf das antike Verhältnis zum Wissen und auf die Errungenschaften der antiken Philosophie entmystifizierte die Erlangung von Erkenntnis, führte zu einer geistigen Überwindung der universitären Scholastik, begünstigte die Entstehung neuer Wissenszentren abseits der Klöster und Universitäten, stärkte die Autorität der artes liberales und beförderte die Instrumentalisierung des Wissens bzw. die Professionalisierung der Wissensträger.

     Die Kommission für Kultur der Renaissance der Russischen Akademie der Wissenschaften plant, sich diesem Thema aus einer möglichst umfassenden Perspektive zu widmen. Die Konferenzteilnehmer werden unter anderem folgende Fragen erörtern: Wie wurde in der Renaissance mit antikem und zeitgenössischem Wissen umgegangen? Wie wandelt sich das biblische Weltbild durch das Aufkommen neuen Wissens? Inwiefern änderte sich der Platz der artes liberales im System des Wissens? Wie wirkten sich die Entdeckungen in Geographie und Astronomie, Naturphilosophie und Medizin auf das Alltagsleben aus? Wie bildete sich ein Kommunikationsnetz der Intellektuellen in der Renaissance? Wie verbreitete sich das Wissen? Wer waren die Wissenschaftler der Renaissance? usw.

 

     Wir laden Sie ein, Ihre Vorträge zu einem der folgenden Themenblöcke einzureichen:

1.    Verwendung und Weiterentwicklung des antiken und zeitgenössischen wissenschaftlichen Wissens; die Begriffe „scientia“ und „artes“; „Der Baum der Wissenschaften“ in der Epoche der Renaissance

2.    Artes liberales und Naturwissenschaften in und außerhalb der Universitäten

3.    Die Rolle geographischer Entdeckungen der Frühen Neuzeit, der neuen Astronomie und der Mathematik bei der Herausbildung des Weltbildes der Renaissance

4.    Die praktische Anwendung der wissenschaftlichen Fortschritte (Ingenieurswesen, Kartographie, Medizin, Botanik, neue Messinstrumente etc.)

 5.   Wissenschaft und Kunst, Wissenschaft in der Kunst der Renaissance

6.    Naturphilosophie der Renaissance; Parawissenschaften

7.    Organisationsformen von Intellektuellen und wissenschaftlichen Informations- und Kommunikationsnetze in der Renaissance

8.    Beziehungen des Staates und der Kirche zum neuen Wissen und dessen Trägern

 

Frist zur Einreichung von Themenvorschlägen: 25. August 2014

Bitte geben Sie in Ihrer Anmeldung an: Name (vollständig), Institution, Position, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Bitte senden Sie uns neben einem Vortragstitel eine kurze Zusammenfassung Ihres Vortrags (1000-1500 Zeichen).

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an die Organisatoren: Lydia M. Bragina und Vsevolod M. Volodarskij (beide brag-vol@yandex.ru); Andrej W. Doronin (andrej.doronin@dhi-moskau.org); Dimitrij A. Bayuk (dmtr.bayuk@gmail.com).

Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge an: brag-vol@yandex.ru; andrej.doronin@dhi-moskau.org; dmtr.bayuk@gmail.com; ekaterina.domnina@gmail.com (Sekretärin der Kommission: Domnina Ekaterina Gennadjevna)

Themenvorschläge, die nach dem 25. August 2014 eingereicht werden, können von der Kommission nicht berücksichtigt werden.