ONLINE: Vorstellung des Buches “The Things of Life: Materiality in Late Soviet Russia”

  • 11.03.2021
  • 18.00 Uhr
  • ONLINE
  • Russland und die Sowjetunion im 20. Jahrhundert: Neue Themen, neue Zugänge

Vorstellung des Buches von Alexey Golubev (University of Houston)
“The Things of Life: Materiality in Late Soviet Russia”, Cornell University Press. 2020.

In Kooperation mit Centre d'études franco-russe

Arbeitssprachen: Russisch

Meeting-ID im Zoom: 964 3317 5035
https://dhi-moskau-org.zoom.us/j/96433175035
Kenncode: 942676
Ohne Voranmeldung! 

Das DHI Moskau wird diese Veranstaltung in eigenem öffentlichen Kanal über YouTube streamen: https://youtu.be/B4g52M0KxFM 

“Things of Life” ist eine Sozial- und Kulturgeschichte der materiellen Objekte und Räume in der Zeit des späten Sozialismus. In ihr verfolgt der Autor die Biografien sowjetischer Dinge, um zu verstehen, wie die spätsowjetische Welt des Materiellen kollektive und individuelle Identitäten, aber auch Geschlechterrollen und soziale Laufbahnen sowjetischer Menschen beeinflusste. Im Unterschied zu jenen Arbeiten, in denen Sprache und Ideologie als die grundlegenden oder sogar einzigen Faktoren für die Herausbildung des sowjetischen „Ich“ betrachtet werden, betont Golubev, die wichtige Rolle von Materialität für die Organisation des Historischen und Sozialen in der späten Sowjetunion. Als grundlegende Elemente des Alltags strukturierten materielle Objekte und der physische Raum das Sozialleben sowjetischer Menschen, prägten ihren Geschmack und  ihre Vorlieben, bestimmten aber auch die Beziehungen innerhalb von Kollektiven und Gemeinschaften. Am Beispiel solcher Objekte und Räume wie Denkmälern der Holzarchitektur, maßstabsgerechten Modellen und deren Sammlung, Hauseingängen und Kellern mehrstöckiger Häuser, Fernsehern und  Sportausrüstung zeigt Golubev, wie stark der materielle Hintergrund vieler persönlichkeitsprägender Praktiken im späten Sozialismus war. Der Akzent auf die Materialität eröffnet auch eine neue Perspektive auf die sowjetische historische Erfahrung als einen nicht abtrennbaren Teil der globalen Moderne.