Russland und die Sowjetunion im 20. Jahrhundert: Neue Themen, neue Zugänge
Sowjetische Geschichte

FÄLLT AUS! Der sowjetische Marxismus nach Stalin als ein Gegenstand der Geistesgeschichte

12.05.2020
18.00 Uhr
Deutsches Historisches Institut Moskau, ul. Voroncovskaja 8/7
Birte Kohtz

FÄLLT AUS! Der sowjetische Marxismus nach Stalin als ein Gegenstand der Geistesgeschichte

VORTRAG FÄLLT AUS

Vortrag von Alexander Dmitriev (National Research University Higher School of Economics)

Arbeitssprache: Russisch
In Kooperation mit Centre d'études franco-russe

Zusammenfassung
Der Vortrag widmet sich der Entwicklung des "Kerns" der offiziellen und vielmehr der halboffiziellen Ideologie der UdSSR nach dem 20. Parteitag und insbesondere in der Zeit der Stagnation (s.g. "zastoj"). Im Rahmen der vorherrschenden marxistisch-leninistischen Weltanschauung mobilisierten sich unterschwellig die "konservative" und die "progressistische" Plattformen (z.B. in den veröffentlichten Schriften Richard Kossolapows und Alexander Tsipkos), die während der Perestrojka explizit aufeinandertrafen. Es scheint jedoch wichtig auch die gemeinsame Basis der beiden Plattformen festzustellen, die in der Forschung oft vernachlässigt und kaum problematisiert wird.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags und der anschließenden Diskussion:
Was trat an die Stelle der "Tauwetter"-Traüme vom erneuerten Sozialismus?
Ob die Ära der Stagnation eine eigene ideologische Dynamik besaß, angenommen dass das Restalinisierungsprogramm der zweiten Hälfte der 1960er nicht dominierend wurde?
Wie adaptierte die UdSSR neue ideologische Strömungen nach 1968?
Welche Rolle spielte dabei der sowjetische dissidentische Marxismus?

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